Haushaltsplan 2026

Zukunft gestalten – trotz knapper Mittel handlungsfähig bleiben.

Eckdaten des Haushalts

2025Plan 2026Plan 2027
Erträge53.004.042 €54.178.716 €55.975.118 €
Aufwand– 56.036.380 €– 55.519.118 € – 57.083.033 €
Fehlbedarf– 3.032.338 €      – 1.340.402 € – 1.107.915 €


Angenommene Einnahmen 2026:

  • Gewerbesteuer: 17.821.000 Euro 
  • Grundsteuern: 5.166.000 Euro 
  • Anteile an den Bundessteuern: 14.832.700 Euro 
  • Schlüsselzuweisungen: 4.368.000 Euro  

Angenommene Ausgaben 2026:

  • Kreisumlage: 25.856.000 Euro 
  • Personal- und Sachaufwand: 9.016.648 Euro 
  • Investitionsauszahlungen: 11.935.279 Euro  
  • Darlehensaufnahme 7.570.652 Euro
  • Darlehensbestand (voraussichtlicher Stand 31.12.26) 22.548.000 Euro
  • Liquiditätskredit (voraussichtlicher Stand 31.12.26) 5.400.000 Euro

Die Gemeinde steht vor großen Herausforderungen. In den Jahren 2024 und 2025 wurden 8,7 Millionen Euro aus den Ausgleichsrücklagen eingesetzt, um die laufenden Ausgaben zu decken. Das zeigt deutlich: Unsere Einnahmen reichen nicht aus und schwanken zu stark, um dauerhaft für Stabilität zu sorgen.

Gleichzeitig steigen viele Kosten weiter – und auf vieles haben wir keinen direkten Einfluss:

  • Kreisumlage: Ein großer Pflichtbeitrag an den Oberbergischen Kreis.
  • Gesetzlich gebundene Aufgaben: Zum Beispiel in Jugendhilfe, Soziales oder Bildung.
  • Verträge und langfristige Verpflichtungen: Laufende Zahlungen, die nicht kurzfristig veränderbar sind.
  • Personalkosten: Hier wirken Tarifsteigerungen und gesetzliche Vorgaben.

Trotz dieser engen finanziellen Spielräume ist es wichtig, handlungsfähig zu bleiben. Denn nur so können wir weiter in Schulen, Straßen, Klimaschutz, Digitalisierung und die Lebensqualität in allen Ortsteilen investieren.

Damit Reichshof auch in Zukunft gut aufgestellt ist, möchten wir gezielt in wichtige Bereiche investieren, wie z.B.:

Städtebau, darunter Projekte aus dem integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK)

  • Denklingen – Denklinger Dreiklang
  • Treffpunkt Wildbergerhütte 

Schulen / Sport

  • Ausbau und Sanierung unserer Schulen
  • Modernisierung von Sportstätten
  • Modernisierung vom Schwimmbad Wildbergerhütte

Feuerwehr

  • Anschaffung moderner Feuerwehrfahrzeuge
  • Erhalt und Ausbau der Feuerwehrstandorte
  • Investitionen in Schutz- und Einsatztechnik

Gemeindeentwicklung

  • Straßen, Brücken, Beleuchtung
  • Energetische Sanierung öffentlicher Gebäude
  • Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs

Bauhof

  • Anschaffung neuer Fahrzeuge

Warum eine Steuererhöhung im Raum steht:

Um den Fehlbedarf im Haushalt zu reduzieren, müssten eigentlich Gewerbesteuer und Grundsteuer B angepasst werden.

In den letzten Jahren wurden sie nicht schrittweise erhöht, wie es notwendig gewesen wäre. Dadurch entsteht nun auf einmal ein sehr hoher Anpassungsbedarf:

Grundsteuer B: von aktuell 785 auf 960 Punkte im Jahr 2026 und anschließend auf 1325 Punkte.

Gewerbesteuer: von 490 auf 499 Punkte.

Diese Erhöhungen könnten zwar helfen, weiter in Schulen, Infrastruktur und Sicherheit zu investieren – wären aber eine deutliche Belastung für Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen.

Steigen müssen im kommenden Jahr auch die Gebühren für Wasser (Verbrauchsgebühr: 1,68 Euro/m³ und Grundgebühr: 11,40 Euro/Monat) und Abwasser (Schmutzwassergebühr: 5,86 Euro/m³ und Grundgebühr: 1,10 Euro/m².

Was wir stattdessen tun

Um diese massiven Erhöhungen zu vermeiden, arbeiten derzeit alle Fachausschüsse intensiv an Alternativen:

  • Vorschläge zur Kosteneinsparung
  • Überprüfung von Projekten
  • Entwicklung neuer Lösungswege

Aufgrund der Komplexität des Haushalts und der kurzen Zeit bis zum Jahresende wurde durch den Gemeinderat beschlossen, den Haushalt erst im Februar 2026 zu verabschieden.

Bis dahin ist die Verwaltung nur eingeschränkt handlungsfähig – notwendige und rechtlich gebundene Ausgaben werden natürlich weiterhin getätigt, aber neue Projekte können erst nach dem Haushaltsbeschluss starten.

Kurz gesagt:
Wir müssen verantwortungsvoll wirtschaften und Prioritäten setzen, werden aber um Steuererhöhungen nicht herumkommen. In welchem Ausmaß und ob es Einsparungen oder Förderungen gibt, müssen wir jetzt in den Ausschüssen, den Parteien und der Verwaltung prüfen. 

Die kompletten Haushaltsreden von der Ratssitzung am 10.11.2025 gibt es hier:

Jan Gutowski

Gerd Dresbach